Israel blickt seit seiner Gründung 1948 auf eine bewegte Geschichte zurück. Die Konflikte mit seinen arabischen Nachbarn und die Palästina-Frage bestimmen seit Jahren die Nachrichten aus dieser Region. Faszination und Lebendigkeit, die dieses Land auf seine Besucher ausübt, geraten so leider schnell in Vergessenheit. Thorsten Schmitz, seit 1998 Israel-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung, berichtet in seinem Buch Abraham zwischen den Welten. Ansichten aus Israel in fünfzehn Kapiteln über seine Erlebnisse und Erfahrungen in dem immer wieder von Krisen geschüttelten Staat. Er entwirft ein mitreißendes Porträt eines Landes und seiner Bewohner: So gibt er beispielsweise eine Begegnung mit Dana International wieder, der Sängerin, die früher ein Mann war und im Mai 1998 den Grand Prix d’Eurovision gewann. Einen besonders eindringlichen Einblick in die wechselvolle Geschichte des Landes erhält der Leser im vorletzten Kapitel, das die Geschichte Efraim Zuroffs erzählt, eines jüdischen Nazi-Jägers. Schmitz zeichnet in der Picus-Lesereise ein authentisches Bild Israels, in einigen Kapiteln glaubt man die Farben, Geräusche, Sehenswürdigkeiten und Aromen des Heiligen Landes wahrzunehmen. Dieses Buch ist eine kleine Kostbarkeit, eine Reise in ein doch noch viel zu unbekanntes Land. –Katja Klenk