Die Relevanz des Themas wird deutlich, wenn man bedenkt, dass sich der Anteil der Migrantinnen und Migranten über 60 Jahre bis zum Jahr 2030 mehr als vervierfachen wird und damit auch zwangsläufig deutlich mehr ausländische Mitbürger der medizinischen und pflegerischen Hilfe bedürfen werden. Migration bedeutet nicht zwangsläufig Krankheit. Migration kann aber auf das Risiko, im Alter zu erkranken, Einfluss nehmen. Starke körperliche Belastungen am Arbeitsplatz, erhöhte Arbeitslosigkeit bei niedrigerer beruflicher Qualifikation, ein im Durchschnitt geringerer ökonomischer Status, sprachliche und kulturelle Barrieren, die zu einem schlechteren Zugang zur Gesundheitsversorgung führen, ein ungeklärter Aufenthaltstatus mit drohender Abschiebung ins Heimatland können Faktoren sein, die bei der Entstehung psychischer wie physischer Krankheiten im Alter bedeutsam werden. Experten aus verschiedenen Fachbereichen schreiben über die soziale und gesundheitliche Lage von älteren Migrantinnen und Migranten in der BRD, über psychologische und Versorgungsaspekte, nehmen beispielhaft die soziokulturellen Besonderheiten der Gruppe jüdischer Kontingentflüchtlinge zum Ausgangspunkt, eine personenbezogene Versorgung darzustellen und benennen die Herausforderungen für die Erhaltung psychischer Gesundheit von Männer und Frauen der sog. Gastarbeitergeneration.