Thomas Köhler, Professor am Psychologischen Institut der Universität Hamburg, hat ein äußerst hilfreiches Buch geschrieben, das zudem eine „Marktlücke“ geschlossen hat: zur Alterspsychologie und klinischen Gerontopsychologie. Nichtmedizinische Psychotherapeuten werden in ihrer Arbeit täglich in den unterschiedlichsten Kontexten mit Psychopharmaka konfrontiert. Sie erheben in der Anamnese, welche Medikamente ihre Patienten nehmen, müssen entscheiden, ob diese Medikation in ihr psychotherapeutisches Konzept passt und werden nicht selten vom Patienten direkt gefragt, was sie denn von dem Medikament halten, das ihnen der Hausarzt verschrieben hat. Um verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen, braucht man da ein stabiles Wissensfundament zur Pharmakotherapie — ohne die Biochemie und Neurobiologie bis ins letzte Detail nachzuvollziehen. Das vorgestellte Buch bietet eben dieses Fundament und lässt sich als klar strukturiert und angenehm lesbar beschreiben. Nachdem neurobiologische Grundlagen zur Funktionsweise von Psychopharmaka dargestellt wurden, folgen die diversen Gruppen heute populärer psychopharmakologischer Anwendungen. Die pharmakologischen Behandlungsoptionen zum gesamten Spektrum psychischer Störungen werden im dritten Teil erläutert. Im abschließenden Teil des Buches werden Gedanken und Befunde zum Neben- und Miteinander von Pharmakotherapie und Psychotherapie vorgestellt. Gut, dass endlich ein solches Buch — zumal in einem übersichtlichen Umfang von 178 Seiten – auf dem Markt ist! –Christoph Hölting