Untersuchungsgegenstand ist das demographieorientierte Verhalten von Handwerksbetrieben als Prototyp klein- und mittelständischer Unternehmen ohne professionalisiertes Personalmanagement. Auf Grundlage der Resource-Dependence-Theory und der Theorie des Problemlösens als Informationsverarbeitung wird mittels qualitativer und quantitativer Erhebungen erläutert, welche Verhaltensmuster Betriebe zeigen und warum sie sich so verhalten. Die Ergebnisse bestätigen die auf der Basis der Theorien entwickelten Hypothesen nur teilweise. Betriebe zeigen mehrheitlich eine geringe demographieorientierte Aktivität und eine starke Fokussierung auf gewohnte Lösungsansätze. Viele der untersuchten Handwerksbetriebe befinden sich im Zustand der Trägheit oder des Methodismus. Die Entscheidung für demographieorientiertes Verhalten wird stark von der Altersstruktur der Mitarbeiter beeinflusst. Damit konnte nachgewiesen werden, dass Änderungen in den personalen Ressourcenaustauschbeziehungen der Einstiegsfaktor für demographieorientiertes Verhalten sind. Wenn Handwerksbetriebe ihr derzeitiges Verhalten beibehalten, ist anzunehmen, dass Zielverfehlungen und Konflikte sowohl innerhalb als auch zwischen den Betrieben zunehmen und die Sicherstellung der Arbeitskräfteversorgung und damit letztlich die Existenz der Betriebe langfristig gefährden. Die aus der Analyse gewonnenen Erkenntnisse werden genutzt, um praxisbezogene Gestaltungshinweise abzuleiten.