Die Urologie als eines der kleinen Fächer im klinischen Medizinstudium wird leider von vielen Studenten vernachlässigt. Dennoch handelt es sich um ein interessantes und dabei noch überschaubares chirurgisches Fachgebiet mit vielen neuen Entwicklungen in Diagnostik und Therapie. Dank solcher Bücher wie dem vorliegenden Basiswissen Urologie kann sich der Leser hier besonders schnell einen Überblick verschaffen; der Weg zu detaillierterem Wissen ist somit nicht derart steinig wie z.B. in der Gynäkologie. Der mit etwa 170 Seiten vergleichsweise schmale Band zeichnet sich durch knappe und pointierte Texte aus, wobei naturgemäß etwa die Differenzialdiagnostik auf das Wesentliche beschränkt wird. Trotzdem bleibt genügend Platz für etliche schematische Darstellungen und Skizzen, welche die Untersuchungsmethoden oder anatomischen Lagebeziehungen veranschaulichen. Es handelt sich also mitnichten um eine bloße Stichwort- oder Faktensammlung! Neuere Entwicklungen wie die inzwischen extrem populäre Anwendung von Sildenafil bei der erektilen Dysfunktion sind berücksichtigt — ein Plus im Vergleich zu den klassischen Lehrbüchern, die hier fachlich noch hinterher hinken, wie z.B. dem recht beliebten Urologie verstehen – lernen – anwenden aus dem Thieme-Verlag. Fänden sich im Basiswissen Urologie noch differenziertere Ausführungen zur urologischen Tumortherapie (am Ende gar die moderne Brachytherapie beim Prostata-Karzinom), so könnte man das Buch glatt als Standardwerk für die Vorlesungsbegleitung empfehlen. In jedem Falle ist es zur Prüfungsvorbereitung glänzend geeignet und kann den meisten Medizinstudenten als ausreichende Grundlage ans Herz gelegt werden. –Philipp-R. Schulz
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.