Lange Zeit prägte die Religion die Lebensordnung ganzer Kollektive. Noch heute werden Lebensläufe von Taufe und kirchlichem Begräbnis eingerahmt, Kinder gefirmt oder konfirmiert und Ehren vor dem Altar geschlossen. Allerdings verlieren die konfessionellen Rituale in unserer christlich geprägten Kultur zusehends an Verbindlichkeit. Häufig tritt eine außerhalb der etablierten Kirchen betriebene spirituelle Selbstsuche an deren Stelle. Mit dieser Individualisierung des Glaubens korrespondiert eine Aufwertung der Biographie. Soziologen und Theologen untersuchen in diesem Band der Verhältnis von gegenwärtiger Lebenspraxis und religiöser Selbstsuche.