Das Bewerbungshandbuch vom bewährten Autoren-Duo Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader eignet sich als Standardwerk. Sowohl der Berufsanfänger als auch der ehrgeizige Karrierist finden Insider-Tipps zu den Themen Bewerbungsmappen, Online-Stellengesuch, Zeugnis-Code, Networking und Testverfahren. Dem Buch ist anzumerken, dass es aus der Feder von Diplom-Psychologen stammt. Das ist nicht das Schlechteste, denn vielfach sitzen auf den Posten im Personalbüro studierte Psychologen. Im Gegensatz zu manch anderen, knochentrockenen Ratgebern gehen Jürgen Hesse und Hans Christian Schrader auch auf die gefühlsmäßige Situation von Stellensuchenden ein. Das wird jeder Arbeitslose positiv aufnehmen, der den Ratgeber liest. Die Autoren weisen darauf hin, dass eine emotionale Unterstützung durch Freunde und Familienangehörige sehr wichtig ist. Die Isolation durch ein fehlendes berufliches Umfeld ist bereits schlimm genug. Die Autoren plädieren im Abschnitt „Networking“ vielmehr dafür, erst recht nach außen zu gehen und möglichst viele Kontakte zu knüpfen. Denn etwa 70 Prozent aller unbesetzten Stellen werden nicht öffentlich ausgeschrieben, sondern „unter der Hand“ vergeben. Wohl dem, der über gute Kontakte und einflussreiche Bekannte und Freunde verfügt. Die Verfasser beschreiben, wie ein funktionierendes Netzwerk aufgebaut wird und welche Fehler unbedingt zu vermeiden sind. Es macht sich nicht gut, wenn ein Bekannter, mit dem der Stellensuchende seit Jahren nicht mehr gesprochen hat, auf einmal direkt auf einen Tipp oder Freundschaftsdienst angesprochen wird. Der Angefragte wird sich über ein derartiges Verhalten wundern und es negativ bewerten. Ebenfalls sehr nützlich sind die Informationen rund um die Online-Bewerbung. Gerade in der IT-Branche ist sie ein „must“ und häufig einzige Möglichkeit, schnell eine Stelle zu finden. Ein solides Handbuch als Rundum-Paket. –Corinna S. Heyn
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.