Seit Jahrtausenden leben Hund und Mensch zusammen. Beissunfälle muss es immer wieder gegeben haben. Doch erst in jüngster Zeit wird daraus ein Massenskandal inszeniert, vor allem wenn ein so genannter Kampfhund beteiligt ist. Mit den Fakten hat dies nichts zu tun. Denn Hunde stellen nur eine marginale Gefährdung der öffentlichen Sicherheit dar. Vielmehr zeigt sich in der Skandalisierung von Unfällen mit Hundebeteiligung die Symptomatik einer Gesellschaft, die den Umgang mit alltäglichen Gefahren verlernt hat. Sekundiert von Medien und Politik werden irrationale Ängste aufgebaut. Restriktionen und Eingriffe in die Freiheit haben Konjunktur, wenn sie nur die Illusion vermitteln, das Leben in eine Zone der absoluten Gefahrlosigkeit zu verwandeln. Die Kampfhunde-Debatte ist ein Beispiel unter vielen für eine Gesellschaft im Zustand der Ängstlichkeit mit einem beängstigenden Hang zur Reglementierung. Steht das Ende der Freiheit vor der Tür?