Eines Tages entscheiden sich die Eltern des 13-jährigen Tikkirej, von ihrem Verfassungsrecht zu sterben Gebrauch zu machen. Tikkirej lebt auf dem Wüstenplaneten Karijer, und seine Mutter, eine Minenarbeiterin, ist, ebenso wie zuvor bereits der Vater, arbeitslos geworden. Nun kann sich die Familie das Leben unter der Kuppel von Karijer nicht mehr leisten, und die Verbannung ins radioaktiv verseuchte Äußere wäre ohnehin der sichere Tod. Mit ihrem Verzicht aufs Leben können die Eltern zumindest ihre Sozialanteile auf ihren Sohn übertragen, sodass dieser eine Ausbildung machen kann, die ihm das Überleben sichert. Aber Tikkirej denkt gar nicht daran, unter der sicheren, aber trostlosen Kuppel von Karijer sein Dasein zu fristen. Viel lieber heuert er auf einem Raumtransporter an — als „Modul“ eines mit Menschenmaterial arbeitenden und über Hirne vernetzten Bordcomputers. Auf diesem Wege kommt er nach Neu-Kuweit, wo es ihm endlich gefällt und er im undurchdringlichen Stasj einen treuen Gefährten findet. Als die Freunde nach einem Angriff der Inej Neu-Kuweit verlassen müssen, wird Tikkirej auf Avalon in die Geheimnisse der Sternenritter eingeweiht. Hierzu gehört auch das Schlangenschwert, eine halb lebendige Waffe, die mit den Gedanken ihres Trägers verschmilzt. Und dann wird Tikkirej als Spion nach Neu-Kuweit zurückgeschickt. Ein Abenteuer auf Leben und Tod nimmt seinen Lauf… Am Anfang hat Tikkirej nur Verachtung für den erzwungenen Freitod seiner Eltern übrig, den er für feige hält. Aber nach und nach bekommt er ein anderes, verständnisvolleres Bild von ihnen. Überhaupt lebt Das Schlangenschwert des russischen Kultautors Sergej Lukianenko nicht zuletzt von den Wandlungen und philosophischen Gesprächen seines Ich-Erzählers, die den Roman über das Niveau eines reinen Science-Fiction- oder Fantasy-Spektakels hinausheben. Als solches wäre das in sich absolut schlüssig gestaltete Schlangenschwert schon ein kleines Meisterwerk des Genres. So aber ist es auch noch eine Art Bildungsroman für Jugendliche. Vom Verlag empfohlen für Leser ab 13 Jahren. — Thomas Köster
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.