Der Fisch des Moses ist ein verstörender Roman über Identitäten und Sinnkrisen, ein packendes, dabei nie effekthascherisches Porträt von Suchenden, der die seit dem 11. September virulente Frage nach der Motivation islamistischer Extremisten wenn nicht beantwortet, so doch in ein anderes Licht stellt. Die Zeit, Andreas Pflitsch Fasziniert und erregt war ich schon nach den ersten Seiten. Ich lernte drei Terroristen kennen, ihre Gespräche, ihre Gefühle, ihre Gedanken, ihre Träume, ihre Geschichten. Ich lebte plötzlich in der Welt islamischer Fundamentalisten. Monster, denen ich in den Medien begegnet war, wurden Menschen, die ich verstehen konnte. Wieso spricht eigentlich nicht alle Welt von dem Autor, der mir eine derart epochale Erfahrung zu vermitteln weiß? Schweizer Radio DRS2, Felix Schneider Mit seiner rasanten Handlung rund um eine kriminelle Tat liest sich der Roman fast wie ein Krimi. Tengour ist kein bildgewaltiger Erzähler, er schreibt schnörkellos. Die Bühne des Geschehens überlässt er meist seinen Figuren, deren Dialoge den Raum für eine weit über die äussere Handlung hinausgehende Spannung eröffnen. SN, Christina Rademacher In einer wunderbar verschachtelten, ineinandergreifenden Erzählweise werden Fährten gelegt, Karten gemischt und Blätter aufgedeckt, die es in sich haben. Freitag, Kathrin Schmidt Dem algerischen Schriftsteller Habib Tengour ist mit seinem straff erzählten Roman über Identitäten und Sinnkrisen ein packendes, dabei aber nie effekthascherisches Porträt von Suchenden gelungen. Börsenblatt … zeichnet „Der Fisch des Moses“ ein Seismogramm vielfach zerrissener arabisch-muslimischer Befindlichkeiten: von den wechselnden, auch durch internationale Interessen manipulierten Frontbildungen in Afghanistan über die kleinlichen Glaubensstreitereien unter den Mudjahedin und die Schattenzonen der Pariser Immigrantenszene bis hin zum oszillierenden Psychogramm Hasnis oder zum seelischen Treibsand, in dem Mourads Selbstsuche vor den Augen des Lesers erstickt. NZZ, Angela Schader Ein höchst aktueller Roman. Literatur-Nachrichten, Peter Ripken Ein hochbrisanter, politisch aktueller Roman, der sich spannend wie ein Krimi liest. Jazzzeit, Alice Bohdal Weil der Roman so komplex gebaut ist, mit abrupten Szenenwechseln und Schnitten, ist er auch so dicht und überzeugend. Lyrisch komprimierte Schrumpfsätze beschleunigen das Tempo oder lassen den Leser plötzlich innehalten. Wunderbar gelungen ist die Übertragung dieser Sequenzen von der Übersetzerin Regina Keil-Sagawe. Die Furche, Barbara Kramlovsky Das Gute an dem Roman? Er ist hochaktuell, spannend zu lesen und neben der Erzählkunst wird einem so einiges klar, warum und wieso das alles so ist, wie es derzeit in den Nachrichten zu lesen ist. Schwarzwälder Bote Zwischen dieser religiösen Folie und einer filmischen Erzähltechnik gelingt Tengour ein wichtiges, beklemmendes Buch. Man lernt viel über Pan-Islamismus, über die archaischen Hintergründe aktueller politischer Katastrophen und über die Kraft des Wortes bei radikalen Moslems. Man sollte Habib Tengour dankbar sein für diesen offenen Blick in eine geschlossene Gesellschaft. NDR 4, Andreas Moll Der Roman beginnt in Peschawar, als rasanter Action Trip vor bunter Bazar- und wilder Hochgebirgskulisse mit dröhnendem Jimi-Hendrix-Sound; er endet auf dem Pflaster von Paris: als Asphalt-Ethnologie, mit leisen, melancholischen Tönen, fernab jeder plakativen Effekthascherei, wie sie bei dieser Thematik nur allzu nahe läge. … Tengours Texte lassen sich als visionäre Chronik des postkolonialen Algerien lesen, als DocuFiction, die mit grimmigem Humor die finsteren Kapitel der Geschichte recyclet und dabei künftige Ereignisse antizipiert. … Es ist dieses Zapping zwischen Kontinenten und Epochen, dieser Mix aus europäischer und arabischer Literaturtradition, die typisch sind für seinen Stil. ARTE, Regina Keil-Sagawe Dass ein politischer Roman gleichzeitig anspruchsvoll und spannend sein kann, zeigt der algerische Autor Habib Tengour. Meier, Frank Barsch Mehr vom Plot sei nicht verraten, ist doch ein guter Teil dieses Romans ein auf Spannung kalkulierter Krimi. Ein anderer Teil ist Bildungsroman, auch wenn der Fundamentalismus seine Bildung ungern aus profaner Literatur bezieht. „Der Fisch des Moses“ ist unterhaltend und bedenkenswert; für säkulare Geister bestens zu empfehlen. Tagblatt, Martin Zähringer Vor allem in atmosphärisch dichten Dialogen ist der Druck eines fanatischen Glaubens spürbar, der keine Abweichungen zulässt. Das militärische Abenteuer in Afghanistan zeigt sich in schmerzlich realistischer Prosa als religiöse Deformation von Menschen, die unfähig sind, ihre Kriegserlebnisse zu verarbeiten und wieder in ein normales ziviles Leben zu finden. Buchkultur Dem in Paris lebenden algerischen Schriftsteller Habib Tengour gelingt ein Roman des ewigen Kampfes um Freiheit, Geld, Religion und Glück moslemischer Definition. Wirtschaftsblatt Ein packender Roman. Euorcity Tengour gibt keine plakativen Antworten und macht so den Weg frei zu einem vielschichtigerem Verständnis. Er eröffnet mit den Charakteren der Protagonisten, ihren Gedanken und Gesprächen, einen Zugang zu den individuellen Beweggründen dreier Männer. Gerade in der dabei teilweise sichtbar werdenden Brüchigkeit und Banalität ist dies erhellender als viele der Statements politischer Kommentatoren in den westlichen Medien. INKOTA-Brief, Armin Massing