Geradezu besessen hat Herr Sohalt das zerbombte Wien während und nach dem Zweiten Weltkrieg dokumentiert. Jetzt, Jahrzehnte nach dem Krieg, will er diese Bilder in einem Buch gesammelt und konserviert wissen. Er engagiert einen Gedächtnissekretär, der ihm helfen soll, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Aufnahmen und den Zeiten herzustellen, einen in Wien lebenden Iraner, aus dessen Sicht Hamid Sadr das Buch erzählt. Doch der nachgeborene, in der Stadt fremde Sekretär, der zunächst mit großer Distanz an seine Aufgabe herangehen kann, erliegt ihr Stück für Stück. Er wird mehr und mehr von dem Gefühl, dabei gewesen zu sein, überwältigt. Die Freiheit des Fremden ermöglicht dem iranischen Exilautor einen ganz eigenen Zugang zu unserer Geschichte.