Die Terroranschläge vom 11. September 2001 offenbarten mit einem Schlag der Welt einen neuen Feind. Waren in der Zeit des Kalten Krieges die beiden Supermächte Russland und Amerika der jeweilige Feind, konnte dieser neue Feind nicht lokalisiert werden. Der internationale Terrorismus der Al Qaida1 hatte kein Heimatland, besaß keine Botschaften und keine Diplomaten. Die Furcht vor dem islamistischen Terror ergriff die westliche Welt.Die Kriegserklärung George Bushs gegen den Terror im September 2001 besaß primär einen propagandistischen Wert, sekundär diente sie jedoch als eine allgemeine Kriegserklärung an Staaten, denen Verbindungen zu Al Qaida unterstellt wurden und auf deren Territorium angeblich Terroristen trainierten.Das erste Ziel war schnell gefunden. Das afghanische Taliban-Regime, welches seit dem Jahr 1995 die dominanteste Fraktion innerhalb Afghanistans war, stellte mit einer islamisch-fundamentalistischen Regierungsform einen islamischen Gottesstaat dar. Das Regime wurde beschuldigt, sowohl Terroristen auszubilden, als auch direkt das Terrornetzwerk Al Qaida zu unterstützen. Mit der UN-Resolution 1368 beschlossen die Vereinten Nationen, alle erdenklichen Schritte zu unternehmen, um auf die Terroranschläge vom 11. September zu antworten und alle Formen des Terrorismus zu bekämpfen.[…]Täglich gingen unzählige Informationen über Ereignisse im Irak über den Äther. Allein in den öffentlich-rechtlichen Medien ARD und ZDF wurde in der Zeit vom 10. März bis 13. April 2003 von 17.00 Uhr bis 1.00 Uhr 9.825 Minuten lang über den Irak berichtet.[…]Aufgrund dieser Vermutung stellt sich die Frage, in welchem Maß bei der Berichterstattung über den Irak-Krieg eine subjektive Wertung eines Redakteurs einfloss. Sollte dies der Fall sein, so könnte durch Framing die Berichterstattung über den Irak negativ verzerrt worden sein.Eine weitere Überlegung hierbei wäre, ob nicht durch die Widerspiegelung der Realität ein kritisches, pazifistisches Bild des Irak-Krieges gezeichnet werden müsste. Begründet werden kann dies mit der breiten gesellschaftlichen Ablehnung eines militärischen Eingreifens im Irak. Betrachtet man diese beiden Überlegungen, so drängt sich die Frage auf, inwieweit bei seriösen Nachrichtensendungen Ereignisse die den Islam oder den Irak betreffen objektiv und ohne Parteinahme dargestellt wurden. Daraus ergibt sich die Hypothese: Wenn über den Irak oder den Islam berichtet wird, dann wird ein positives oder neutrales Bild vermittelt.