Die osteuropäischen Roma fielen als »rassisch minderwertig«, als angebliche Partisanen oder Spione dem Nationalsozialismus zu Hunderttausenden zum Opfer. Ihnen konnte nach 1945 kaum gedacht werden. Die kommunistische Ideologie und eine anhaltende Diskriminierung unterbanden fast jedes öffentliche Erinnern an den »Roma-Holocaust«. Erst die politische Wende hat die Selbstwahrnehmung der Roma und damit ihr Auftreten in der Gedenkkultur Osteuropas gestärkt. Der Band bietet zunächst einen geschichtlichen Überblick der NS-Verfolgung der »Zigeuner« in einzelnen Ländern und befasst sich sodann mit individuellen Erinnerungsstrategien in Literatur, Bildender Kunst und Kino bis zur Gegenwart. Übergreifend werden so die Möglichkeiten und Grenzen eines öffentlichen und individuellen Gedenkens unter verschiedenen politischen Vorzeichen reflektiert.