Marlies ist 19, hat gerade Abi gemacht und keine Ahnung, wie es nun weitergehen soll. Der Roman erzählt von einem Sommer in der Schwebe: zwischen der Geborgenheit des Schullebens und dem Weltmeer der Möglichkeiten, in das sich die heutige Abiturienten-Generation zu stürzen hat, wenn sie den Anforderungen der globalisierten Wirtschaft genügen will. Gefangen im liebenswerten Irrsinn ihrer Familie beobachtet und vergleicht Marlies die Lebensentwürfe der Menschen in ihrer Umgebung: die hemmungslos oberflächliche Schwester Anita, glücklich verlobte Fußpflegerin; die Mutter, deren Lebensinhalt im täglichen Kampf gegen Verschlackung und Nahrungsfette besteht; den Vater, den fast völlig stummen Fahrradhändler, der den Abend meist matt und entkräftet auf der Couch verbringt… Sie begegnet skurrilen Figuren wie ihren zwei treuen Verehrern – den Klassenkollegen Ingbert, einem brachialen Mittelalterfan, und dem zwanghaft veranlagten Computerfreak „Porno-Otto“ – mit skeptischer Verachtung. Sie kann mit keiner der ihr vorgelebten Strategien etwas anfangen. Marlies taumelt umher auf der Suche nach ihrem eigenen Weg. Ihre Freundinnen schwärmen derweil in alle Welt aus, machen Auslandspraktika, stürzen sich ins pralle Leben. Im allgemeinen Run auf ein Praktikum ergattert Marlies schließlich eines bei der Lokalzeitung ihrer Stadt am Rande des Rhein-Main-Gebiets – und hofft, dadurch einen Weg durch das Wirrwarr der Möglichkeiten zu finden. Orientierung verschaffen ihr die vier Wochen beim „Aschaffenburger Tageblatt“ jedoch nicht – im Gegenteil: Sie verliebt sich in ihren Praktikumsbetreuer…