Die auffallend häufig und konsequent gewählte Form des Zyklus` macht den Zyklusgedanken zu einem Leitmotiv im Schaffen von Ed ward Burne-Jones. Formal beeinflusst von den italienischen Fresken zyklen seit Giotto und dem Wiederaufleben der Wandmalerei zu Be ginn des 19. Jahrhunderts, erhielt die zyklische Bildgestaltung durch frü he Buchillustrationen und Glasfensterentwürfe des Künstlers einen entscheidenden Impuls. Eine ausführliche Bildanalyse und Auswertung zeitgenössischer Kritiken gibt Aufschluss über die inhaltliche Bedeu tung der Werke für Künstler, Auftraggeber und Publikum sowie über kunsttheoretische Ursprünge und philosophische Spekulationen, die dem Zyklusgedanken zugrunde liegen. Neben der Thematisierung persönlicher Anliegen verstand Burne-Jones seine Bilderzyklen als Vermittler moralischer und ästhetischer Werte. Ein Großteil der insge samt elf Zyklen wurde als Raumdekoration in Zusammenarbeit mit Morris, Marshall, Faulkner & Co. konzipiert. Hier trifft sich die Inten tion des Künstlers mit Richard Wagners Idee vom Gesamtkunstwerk, die Ausdruck eines im 19. Jahrhundert verbreiteten Gedankenguts ist. Dies belegen die Kunsttheorien eines John Ruskin und William Morris.