Hans-Jochen und Bernhard Vogel haben die Geschichte der Bundesrepublik von Anfang an erlebt. Als Betroffene und als Akteure. Den 8. Mai 1945 erlebte der eine als Kriegsgefangener in Italien, der andere als Schüler in Gießen. Politische Vorbilder wurden so gegensätzliche Persönlichkeiten wie Schumacher und Adenauer. Beider Wege führten in hohe Ämter. Die großen Daten von 60 Jahren deutscher Nachkriegsgeschichte sind verbunden mit Stationen auch ihres politischen Lebens. Adenauers Moskaureise, Mauerbau, Berlinblockade, die große Koalition und die 68er Bewegung tauchen auf, bis hin zur Wiedervereinigung. Aber auch persönliche Erinnerungen führen Zeitgeschichte im Gepäck: die erste D-Mark und das erste Auto, die Begegnungen mit Brandt und Wehner, Katastrophen wie die Entführung der „Landshut“, das Blutbad von München, die Ramstein-Katastrophe oder der Mord am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Bei allen Unterschieden der Deutung – gemeinsam ist die Werthaltung, das Engagement und die leidenschaftliche Lust am Gestalten. Ein ungewöhnliches und spannend erzähltes, persönliches Geschichtsbuch.