Stolperfallen gibt es im Deutschen mehr als genug. Auch die mehrfach reformierte Rechtschreibreform hat sich selbst, obwohl sie um des Gegenteils willen auf den Weg gebracht wurde, als eine solche erwiesen. „Kaum etwas“, merkt die Autorin hierzu in ihrem Einführungskapitel trocken an, „wird so geschrieben, wie von der Rechtschreibkommission beschlossen“. Ein echter Schenkelklopfer, wenn es, zumal für unsereins, nicht so tieftraurig (oder tief traurig?) wäre. Doch um die von den Reformprofis ausgelegten Fallen geht es in Tronis Buch gar nicht. Im Mittelpunkt stehen vielmehr jene typischen Fehler, die seit Generationen mit Fleiß begangen werden und dabei nicht gegen irgendwelche neue, sondern gegen schon seit vielen, vielen Jahren geltende, und dabei völlig unstrittige Grammatikregeln verstoßen. Besonders beliebt: Unsinnige Steigerungen, wie jene, wie sie Troni beispielhaft gleich in der ersten Kapitelüberschrift benutzt: „Die ‚ultimativsten‘ Grammatiktests“. Die Tests selbst dienen dazu herauszufinden, zu welchem Grammatik-Typ man gehört. Drei Abstufungen gibt es: Greenhorns, Otto Normalverbraucher und Profis. Auch wenn man sich selbst als Profi einschätzt, sollte man die vorangegangenen Tests keinesfalls überspringen. Da gibt es nämlich richtig was zu lachen. Nur ein Beispiel. Auf die Frage „Die Begriffe transitive und intransitive Verben sind Ihnen sicher schon mal irgendwo begegnet. Nur wo?“ wird als eine Antwortmöglichkeit angeboten: „Transitive und intransitive Verben können mir noch gar nicht begegnet sein, weil es sie gar nicht gibt. Es muss richtig transzendent oder intranszendent heißen.“ Toll, oder? Auf den Einstufungstest folgt der eigentliche Lexikonteil (von „abber Arm“ bis „zu“), in dem mit ausführlichen Beispielen und Tabellen typische Fehler analysiert und die richtigen Alternativen dargestellt werden. Ein Glossar wichtiger grammatikalische Begriffe rundet den empfehlenswerten Band gelungen ab. — Andreas Vierecke