Anton Stein ist Politikwissenschaftler und Philosoph. Und Wahrheitsfanatiker. Das macht ihn unbeliebt. Als gefürchteter Polemiker hat er sich fast mit dem gesamten Wissenschaftsbetrieb verkracht. Kaum noch ein Verlag publiziert seine Bücher, kaum noch eine Fachzeitschrift druckt seine Artikel. Das Sozialamt ist inzwischen weit öfter sein Aufenthaltsort als die Hamburger Universität, deren Lehrbeauftragter er einmal war.Als er im Hamburger Schanzenviertel eine junge Frau aus dem linksautonomen Spektrum kennenlernt, verändert sich sein Leben radikal. Anton findet sich plötzlich inmitten jener Politik wieder, die er bislang nur als Beobachter von außen betrachtet und analysiert hat. Er verstrickt sich mehr und mehr in eine Geschichte, die ihm zunächst äußerst reizvoll, weil ganz phantastisch und unglaublich erscheint. Schnell aber und immer tiefer steuert sie in ein Geflecht aus manischer Liebe, ökonomischer Macht, politischer Gewalt und ideologischem Irrsinn, das sein Leben immer bedrohlicher umschlingt. Es kommt zu einer Katastrophe, die schließlich ein ganzes Land verändert.