Armer Montalbano! Der Commissario steckt mitten in einer Lebenskrise: Er hadert mit seinem Alter und seiner Beziehung zu Livia, die an einem Scheideweg steht; er leidet unter seiner permanent schlechten Laune, dem Wetter und den erbärmlichen Zuständen im Kommissariat. Kurzum: Er sehnt sich nach der „Leichtigkeit des Seins“, die ihm abhanden gekommen zu sein scheint. Selbst kulinarische Köstlichkeiten wie Langusten oder Meerbarben können ihn nur kurzzeitig aus seiner düsteren Stimmung reißen. Für Ablenkung sorgen die Ermittlungen im Mordfall einer jungen Frau, die auf der Müllkippe von Vigàta gefunden wird. Wer ist die schöne Tote? Ein Schmetterlings-Tatoo auf ihrer linken Schulter ist der einzige Anhaltspunkt bei der Suche nach ihrer Identität. Bei seinen Ermittlungen stößt Montalbano auf eine Institution mit dem Namen „Der gute Wille“, die junge Russinnen unter falschen Versprechungen nach Italien lockt. Dass bei der angeblich sozialen Einrichtung etwas faul ist, riecht Montalbanos Spürnase sofort. Außerdem strapaziert eine eifersüchtige Ehefrau, deren Mann angeblich entführt wurde, Montalbanos Nerven…. Für die vielen Fans von Andrea Camilleri ist Commissario Montalbano längst zu einem alten, liebenswerten Bekannten geworden, der in schöner Regelmäßigkeit in der fiktiven sizilianischen Kleinstadt Vigàta seine Fälle löst. Unkonventionell, unbequem und direkt, derb fluchend und dabei dem guten Essen und schönen Frauen zugetan: so kennt und liebt man den sizilianischen Commissario. Mit Die Flügel der Sphinx hat der mittlerweile 84-jährige Camilleri einen weiteren lesenswerten Montalbano-Krimi geschrieben, der dem Leser eine leichte, kurzweilige und äußerst unterhaltsame Lektüre beschert. — Alexandra Plath