Hausarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Medizin, einseitig bedruckt, Note: 1,0, SRH Hochschule Riedlingen (Hochschule für Wirtschaft), Veranstaltung: Aktuelle Entwicklungen im Gesundheits- und Sozialwesen, 15 Eintragungen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Anmerkungen: Die hier vorliegende Hausarbeit wurde im Rahmen des Kontaktstudienganges „Gesundheitsökonomie für Mediziner“ der SRH Fernfachhochschule Riedlingen – Hochschule für Wirtschaft – im Modul GW2, aktuelle Entwicklungen im Gesundheits- und Sozialwesen angefertigt. Neben einer Beschreibung der Gesundheitssysteme beider Länder geht die Arbeit der Frage nach, inwieweit der niederländische Ansatz Vorbild für eine Gesundheitsreform in Deutschland sein kann., Abstract: Im Vorfeld der Bundestagswahl im September 2005 war die anstehende Gesundheitsreform eines der zentralen Wahlkampfthemen aller Parteien. Während die CDU dabei programmatisch auf ein Prämienmodell und die Kopfpauschale setzte, propagierte die SPD ihrerseits eine Bürgerversicherung. Die Debatte um die zukünftige Ausgestaltung des deutschen Gesundheitssystems hielt auch danach unvermindert an und beherrschte die Berichterstattung. Auf der Suche nach einem Kompromiss, der mit den ideologischen Vorstellungen von Union und SPD vereinbar ist, könnte ein Blick ins benachbarte Ausland helfen. Die Niederländer sind uns mit der Umgestaltung ihres Krankenversicherungssystems einen wesentlichen Schritt voraus und könnten ein Vorbild für Deutschland sein, sagen Experten. Denn durch das nach bismarckschem Vorbild von den Deutschen Besatzern zwischen 1940 und 1944 eingeführte Versicherungssystem sah sich das Land jahrzehntelang mit ähnlichen Problemen wie Deutschland konfrontiert: massive Finanzierungsprobleme im Gesundheitswesen, steigende Gesundheitsausgaben durch demographischen Wandel und medizinischen Fortschritt, wegbrechende Einnahmen der primär beitragsfinanzierten GKV und schwerfällige Strukturen durch staatliche Reglementierungen sorgten für einen wachsenden Reformdruck. Um den drohenden Ausgabensteigerungen im Gesundheitssystem entschlossen zu begegnen, entschieden sich die Niederländer Anfang 2006 zu einem Komplettumbau ihres Krankenversicherungssystems und zur Einführung eines Mischmodells aus Bürgerversicherung und Gesundheitsprämie. Mit Einführung der Krankenversicherung für alle , der Privatisierung aller gesetzlichen Krankenkassen, die mit den privaten Kassen vereint wurden, sollen die Versicherungsbeiträge zur Hälfte vom Faktor Arbeit entkoppelt, die steigenden Gesundheitskosten eingedämmt, das Gesundheitssystem finanziell stabilisiert, der Wettbewerb zwischen den Anbietern belebt, Verwaltungskosten bei den Versicherungen gespart, damit das System effizienter gestaltet und die Eigenverantwortung der Versicherten gestärkt werden. Dabei beschränkte man sich nicht nur auf eine Reform der Einnahmeseite, gleichzeitig wurde der Leistungskatalog der neuen Basisversicherung rigoros gekürzt. Der Niederländische Weg vereinigt die sozialen Stärken der GKV mit den unternehmerischen Vorteilen der PKV. Kann die Gesundheitsreform made in den Niederlanden Modellcharakter für eine Gesundheitsreform in Deutschland haben?