Erzwungen durch europarechtliche Anforderungen, befindet sich der deutsche ÖPNV-Markt in einer Neuausrichtung. War er bisher von regionalen Monopolen gekennzeichnet, sollen nun auch hier zukünftig regelmäßig durchzuführende Wettbewerbsverfahren darüber entscheiden, welches Unternehmen die nötigen ÖPNV-Verkehrsdienstleistungen erbringen darf. Während einige EU-Mitgliedsstaaten auch in diesem Bereich bereits eine weitgehende Marktöffnung vollzogen haben, ist der deutsche ÖPNV-Markt bis heute immer noch von einem großen Beharrungsvermögen der bisherigen Anbieter gekennzeichnet. Das Ziel Kai Melzers besteht zunächst darin, dem Leser einen Überblick über die Situation im deutschen ÖPNV zu geben, wobei der Schwerpunkt auf der Entwicklung der rechtlichen Rahmenbedingungen liegt. Anschließend wendet er sich der Frage zu, wie weit die Liberalisierung des ÖPNV im Verkehrsverbund Bremen / Niedersachsen (VBN) als exemplarisch betrachtetem Untersuchungsgebiet bereits fortgeschritten ist, wobei er aufgrund der unterschiedlichen Entwicklung die Teilmärkte Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und öffentlicher Straßenpersonenverkehr (ÖSPV) getrennt betrachtet und bewertet.