Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie – Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, einseitig bedruckt, Note: 1,7, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Auch 20 Jahre nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland findet man noch deutlich ausgeprägte Differenzen bezüglich verschiedener sozialstruktureller Merkmale: Arbeitslosigkeit, Einkommensniveau oder die Höhe der Rentenzahlungen sind Beispiele, bei denen die östlichen Bundesländer schlechter abschneiden als die westlichen. Diese Unterschiede sind Folgen eines tiefgreifenden Transformationsprozesses, der sowohl von seiner Art als auch von der Tiefe des wirtschaftlichen Einbruchs her in der europäischen Wirtschaftsgeschichte beispiellos ist (Heise 1994: 13). Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Analyse der Transformation des ostdeutschen Arbeitsmarktes durch die Wiedervereinigung und den Auswirkungen auf die Erwerbsausstiegsprozesse. Hierfür werden in Kapitel 2.1 zunächst die Arbeitsmarktstrukturen des sozialistischen Regimes der DDR erläutert. Anschließend werden die Folgen der Wiedervereinigung für den ostdeutschen Arbeitsmarkt beleuchtet, wobei sich v.a. der rapide nachgeholte sektorale Wandel und der Abbau der Überbeschäftigung von großer Bedeutung herausstellen. Im nächsten Unterkapitel wird ein kurzer Vergleich der Alterserwerbstätigkeit vor und nach der Wiedervereinigung gezogen, was verdeutlicht, wie massiv die Zahlen im Zuge der strukturellen Veränderungen innerhalb weniger Jahre sanken. Das dritte Hauptkapitel widmet sich den Auswirkungen des Transformationsprozesses auf die Erwerbsausstiegsprozesse nach der Wiedervereinigung. Zunächst wird dabei der ostspezifische Flexibilisierungsprozess für die Möglichkeit einer Frührente schon vor Erreichen des gesetzlich festgelegten Rentenalters erläutert. Im nächsten Schritt wird anhand einer empirischen Studie von Sandra Buchholz die Entwicklung der Alterserwerbstätigkeit und Altersarbeitslosigkeit in Ostdeutschland aufgezeigt. Es werden dabei zwei Kohorten, zum einen unmittelbar nach der Wende, zum anderen nach 1992, analysiert. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.