„Sheriff“ war so ein Wort, mit dem ich als Grundschüler zu kämpfen hatte. „Karussell“ schreibe ich noch immer regelmäßig falsch. Heutige ABC-Schützen greifen bei diesen beiden und 11.500 weiteren Begriffen einfach zum Duden. Das Grundschulwörterbuch. Damit auch Wörterbuch-Neulinge möglichst ohne Umwege zum gesuchten Wort gelangen, bekommen sie einleitend wichtige Tipps: „Vogel“ steht nicht unter „F“, „Äpfel“ findet man neben „Apfel“, „am höchsten“ bei „hoch“, „aß“ bei „essen“. Für eben solche vertrackte Zeitwörter gibt es eine Extra-Abteilung, wo man sich die wichtigsten Formen (essen, isst, aß, gegessen) in Ruhe einprägen kann. Und wer nicht immer „essen“ sagen will, schaut unter „Sage es anders…“ nach: Warum nicht einmal „verzehren“, „futtern“ oder „schlemmen“ benutzen? Daraus lässt sich dann gleich ein kurzes Spiel machen, ebenso aus der Liste mit kleinen, gemeinen Wörtern: Wer weiß, wie man „als“, „ihm“ oder „bloß“ schreibt? Wer macht den besten Beispielsatz, um ein Wort zu erklären, oder die schönste Zeichnung? Dass das gar nicht so einfach ist, zeigen die Bilder im Buch, die mal auf witzige Art weiterhelfen („geistesgegenwärtig“, „Raubtier“), mal eher Rätsel aufgeben („riskant“). Erklärt werden nur die Wörter, die mehrere Bedeutungen haben, zum Beispiel „Star“ oder „Geist“. Es bleiben also noch genug Begriffe übrig (Gruft, naiv, Slum, töricht, Tsatsiki), bei denen man Eltern, Lehrer oder Freunde fragen muss. Die wissen dann hoffentlich auch, wie man „Cello“, „Countdown“ und „Pharao“ richtig ausspricht. Alles hat in diesem Buch also nicht Platz. Dafür ist es sehr übersichtlich und nicht zu dick. Und es stehen wahrscheinlich alle Wörter darin, die man nach vier Jahren Grundschule schreiben können sollte. Meine Empfehlung: Ein Exemplar steht zu Hause im Regal und eines auf dem Pult der Klassenlehrerin. –Patrick Fischer
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.