Diese Anthologie führt die Vielgestaltigkeit des Freitod-Phänomens und seine aufrüttelnde Wirkmächtigkeit vor Augen. Den Freitod zu wählen, bedeutet eine enorme Provokation für die Überlebenden. Die Selbstauslöschung eines Menschen zeigt in dieser radikalsten und doch ohnmächtigsten Selbstermächtigung dem Kollektiv – der Familie, den Freunden, dem Staat – und sich selbst die Grenzen auf. Der Suizid weist die Selbsterhaltung als oberstes menschliches Ziel zurück und erschüttert damit unsere Denkordnungen zutiefst. Wie also die Selbsttötung verstehen? Wie über sie sprechen? Wie das traurige und bedrohliche Phänomen der so genannten Selbstmordattentate einordnen? Dieser Band skizziert, wie das Skandalon des Freitods in der Psychologie, Philosophie, Literaturwissenschaft, Soziologie bis hin zu den Islamwissenschaften diskutiert wird.