Viele Führungskräfte kommen vor lauter Forecasts, Kennzahlen und Überlegungen zum Shareholder Value kaum dazu, sich mit ihren Mitarbeitern zu beschäftigen. Einmal im Jahr gibt´s das obligatorische Zielvereinbarungsgespräch, den Rest des Jahres heißt es: Keine Zeit für solche Dinge! Doch Mitarbeiter erwarten mehr als nur ihr Gehalt. Den meisten Menschen sind das Umfeld ihres Arbeitsplatzes – also herausfordernde und interessante Aufgaben, Anerkennung, Lernchancen und eine positive Teamkultur – fast genauso wichtig. Und diese (Gegen)leistungen zu erbringen ist Aufgabe der Führungskraft. „Personalentwicklung“ nennen das Jochen Gabrisch und Claudia Krüger, und der Begriff klingt für gestresste Manager wahrscheinlich so, als solle man sich jetzt auch noch die Aufgaben der Personalabteilung ans Bein binden. Doch weit gefehlt. Die beiden Berater haben ein praxisorientiertes und ausgesprochen überzeugendes Programm entwickelt, wie man seine Mitarbeiter mit geringem täglichen Aufwand fördern kann. „Triple A“ haben sie ihr Konzept genannt – es basiert auf den Faktoren Aufmerksamkeit, Anerkennung und Anregung. Seine Elemente sind bestechend einfach und funktionieren nach dem Prinzip des steten Tropfens: Hier mal ein lobendes Wort, dort ein interessiertes Nachfragen, dazu improvisierte Brainstormings, Feedbackrunden oder gemeinsame Überlegungen. Ausführlich erklären die Autoren, wie man die drei „As“ anwendet und einen kontinuierlichen Kommunikationsfluss mit seinen Mitarbeitern aufbaut. Äußerst praktisch ist auch der dritte Teil des Buches, der es erlaubt, in seinem Team zielgerichtet bestimmte Kompetenzen zu fördern. Zum Beispiel Konfliktfähigkeit, Initiative, Organisation und Planung, Teamfähigkeit und Entscheidungskompetenz. In jedem Abschnitt gibt es eine kleine Fallstudie zum Idealfall, danach eine Liste der Warnsignale, die verraten, dass es mit der Kompetenz nicht so hinhaut, und Beispielsfragen, mit denen man mit dem entsprechenden Mitarbeiter oder Team ins Gespräch kommt. Anschließend gibt´s Tipps, wie man jedes der drei „As“ zielgerichtet einsetzt, um die jeweilige Kompetenz zu fördern.– Nina Hesse