Aus seiner Perspektive verkörpert er wie selbstverständlich die Krönung der Schöpfung. Er ist Göttergatte, Mustervater, Adonis, Feingeist und Genius in einer Person – von der Haarspitze bis zu den selten geschnittenen Zehennägeln. Dass viele seine Auffassung nicht teilen, wertet er schlichtweg als Naivität und geistigen Dilettantismus, wenn nicht gar zuweilen als Blasphemie. Doch als seine Frau Elvira beschließt, einen Roman über das beschwerliche Dasein unterdrückter Frauen an der Seite selbstherrlicher Familientyrannen zu verfassen, gerät das Weltbild des notorischen Egozentrikers in dramatische Turbulenzen. Ohne sich und dem Leser seine von Selbstgefälligkeit und Blasiertheit ausgelösten Irrtümer eingestehen zu wollen, entpuppt er sich in dieser bitterbösen Satire als eine verkrachte Existenz, die mit Arroganz und Ignoranz vergeblich menschliche Defizite zu überdecken versucht. Mit sehr viel Wortwitz und vielfach verstecktem Humor gelingt es dem Autor, Sarkasmus und Zynismus als das zu entlarven, was sie wirklich sind: Wundpflaster für Kratzer am eigenen Ego.