Alle tun sie ihm Leid und alle will er trösten! Seit jeher ist dem vaterlosen Schurik das weibliche Geschlecht lieb und vertraut, zogen ihn doch Großmutter und Mutter voller Hingabe auf. Spätestens als Schurik durch die wesentlich ältere Matilda in die Mysterien der fleischlichen Liebe eingeweiht wird, steht für ihn fest: Jede Frau birgt ein Geheimnis, jede kann seine Lust entfachen. Gerade ihre Makel sind für ihn von großer Anziehungskraft und wirken wie das beste Aphrodisiakum. So wird der allzeit zur Liebe und Lust bereite Schurik zum Fixpunkt „hilfebedürftiger“ weiblicher Seelen –– und manchmal auch zu ihrer Beute. Mit der Zeit nimmt diese Hilfsbereitschaft allerdings überhand: Matilda wird zur Montagsbeziehung. Schuriks durch Hässlichkeit gestrafte Kommilitonin Alja hofft permanent auf Liebesabenteuer. Seine gehbehinderte schöne Chefin aus der Bibliothek erbittet seine Mithilfe bei der Zeugung eines Kindes. Die schwangere Lena benötigt einen Scheinehemann zur Wahrung ihres Rufes, da ihr heiß geliebter Kubaner im Kittchen sitzt. Natürlich kann der gutmütige Schurik ihr diese Bitte nicht abschlagen. Nur bei Swetlana, die bei Liebesentzug mit Selbstmord droht, geht es auch Schurik bisweilen zu weit. Doch was hat all das mit romantischer Liebe zu tun? Bis zu seinem dreißigsten Geburtstag weiß Schurik nicht, was wahre Liebe bedeutet. Und dann taucht aus heiterem Himmel Lilja, seine Jugendfreundin auf… Ljudmila Ulitzkajas Ergebenst, euer Schurik steht ohne Zweifel in der alten russischen Erzähltradition, obgleich sie vom Russland der siebziger, achtziger Jahre erzählt. Nirgends sonst wird Ironie, Trauer und Lebensfreude so wundervoll durchmischt ohne auch nur einmal kitschig zu wirken. Eine Geschichte, die man nicht vergessen wird! — Fenja Wambold