Schriftenreihe der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 65 Merith Niehuss untersucht die Familie in der Zeit von 1945 bis 1960 und analysiert ihre soziale und gesellschaftliche Befindlichkeit aus mehreren Blickwinkeln (z.B. Wohnraumnot der Nachkriegszeit, Erwerbstätigkeit von Frauen, generatives Verhalten der Familien). Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches erlangte die Familie in Deutschland eine nahezu verklärende Bedeutung. Fast jeder hatte Tote und Vermisste zu beklagen, Besitz bedeutete nichts mehr, und die Menschen besannen sich auf die verbliebenen zwischenmenschlichen Beziehungen. In den fünfziger Jahren stabilisierten sich die familiären Verhältnisse, die Phase des wirtschaftlichen Wiederaufbaus mündete in die vollbeschäftigte Wohlstandsgesellschaft der sechziger Jahre. Merith Niehuss untersucht die Familie in der Zeit von 1945 bis 1960 und analysiert ihre soziale und gesellschaftliche Befindlichkeit aus mehreren Blickwinkeln. Sie greift das Phänomen der Wohnraumnot auf und thematisiert die städtebaulichen und architektonischen Konzeptionen in ihrer Wirkung auf die Nachkriegsfamilien. Sie untersucht Art und Verlauf der Erwerbstätigkeit im Leben der Ehefrauen und Mütter und beschreibt ihren Einfluss auf die Institution Familie. Und sie stellt das generative Verhalten der Familien dar und zeigt, dass in den sechziger Jahren eine neue Generation Frauen heranwächst, deren Vorstellung von Familie sich von der ihrer Mütter gänzlich unterscheidet. Die Autorin Dr. Merith Niehuss ist Professorin für deutsche und europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität der Bundeswehr München.