In einer gesitteten Stadt der ordentlichen Schweiz spielt sich ein rätselhafter Mordfall ab, dessen Aufklärung zwanzig Jahre dauert. Die Hauptpersonen sind vier alte Schulfreunde, die sich stets noch zum wöchentlichen Stammtisch treffen: der Polizist Wiederkehr, der Linkspolitiker und Journalist Filbert – das Mordopfer –, der erfolgreiche Wirtschaftsanwalt Brauer und der Tierwärter Stöckli. Wiederkehr hat sich nach seiner vorzeitigen Pensionierung in ein abgelegenes Dorf auf der Alpensüdseite zurückgezogen. In einem umfassenden Bericht an die Staatsanwaltschaft erzählt er nun, wie er den Fall Filbert gelöst hat. Der Autor lässt den Fahnder in einer direkten, lakonischen Sprache erzählen. Der Bericht ist eine Lebensbeichte, durchsetzt mit Beobachtungen über soziale und politische Umstände. Dem Leser wird ein gutes Stück schweizerischer Wirklichkeit der letzten Jahrzehnte vermittelt: von den Lebensbedingungen in den 50er-Jahren, welche die vier Hauptpersonen prägten, über die Studentenunruhen Ende der 60er-Jahre bis hin zu illegalen Waffengeschäften, die vertuscht werden sollen. Mit Wiederkehr, dem passiven, sympathischen Fahnder, der viel Verständnis für soziale Zusammenhänge aufbringt, ist Andreas Pritzker eine überzeugende Gestalt gelungen.