Mißfelder soll Hartz-IV-Empfänger beleidigt haben
Aufregung um den CDU-Abgeordneten Philipp Mißfelder: Er soll sich abfällig über Menschen geäußert haben, die von Arbeitslosengeld II leben. Die Erhöhung der Hartz-IV-Leistung sei „ein Anschub für die Tabak- und Spirituosenindustrie“ gewesen, sagte Mißfelder laut einem Zeitungsbericht. Sozialverbände sind empört.“
Sehr nicht geehrter Herr Mißfelder,
mit Empörung lese ich von Ihren erneuten verbalen Ausschweifungen indem Sie die Harz IV Empfänger diskreditieren und diese pauschal mit rauchenden Alkoholikern gleichsetzen.
Sollten diese Nachrichten der Wahrheit entsprechen, dann Frage ich mich allen Ernstes, woher ausgerechnet Sie diese Arroganz nehmen!!
Wie kommen Sie eigentlich dazu, Menschen verbal zu verunglimpfen, denen Sie möglicher Weise die sorgenfreie Möglichkeit des Studiums und sonstige durch Steuerzahler bezahlte Infrastrukturen in diesem Lande inklusive der Aufwandsentschädigung für Abgeordnete. zu verdanken haben.
Viele derer, die heute Harz IV Empfänger sind, haben in ihrem Berufleben einen erheblichen Beitrag in die Solidaritätsgesellschaft geleistet.
Wenn ich mir Ihren Lebenslauf anschaue, dann haben Sie wohl bis jetzt beruflich nichts geleistet, außer dass Sie studiert haben. So richtig gearbeitet mit Leistungsdruck und wahrnehmen von Verantwortung haben Sie ja wohl noch nicht. Große Reden Schwingen ist nicht Arbeit.
Entsprechend wenig, sprich nichts haben Sie bisher in die sozialen Sicherungssysteme mittels Ihrer Arbeit einbezahlt.
Bevor Sie also die Menschen verunglimpfen welche Ihnen Ihr Studium und Ihren derzeitigen politischen Weg ermöglicht haben, sollten Sie mal in aller Ruhe darüber nachdenken, wer in seinem Lebenslauf den größeren Nutzen aus diesem Land gezogen hat, ohne etwas dafür zu leisten.
Gleichzeitig verunglimpfen Sie den christlichen Glauben, wenn Sie wie in 2003 geschehen, Kritik an älteren Bürgern dieses Landes üben, welche für sich ein notwendiges künstliches Hüftgelenk in Anspruch nehmen.
Nun fallen Sie weil es wohl gerade opportun ist, über die Harz IV Empfänger her.
Dass Sie Ihre Aussagen hinterher alle wieder relativieren ist kein Grund, Sie weder als Person noch als Politiker ernst zu nehmen.
Offensichtlich verdanken Sie Ihr Bundestagsmandat Ihrer Listenposition innerhalb der CDU und nicht der überwältigen Mehrheit der Wählerschaft Ihres Wahlkreises.
Gott behüte dieses Land, vor Menschen, die sich in Ihrer politischen Laufbahn den drängenden Zukunftsfragen wie Arbeitslosigkeit, Staatsverschuldung oder Renten- und Sozialsysteme widmen möchten ohne auch nur die Spur von harter beruflicher Erfahrung und persönlicher Reife zu haben.
Sie, so scheint es, beschränken Ihre Leistungen darauf, auf vermeidlich Schwächere einzudreschen. Wie Sie dies mit dem christlichen Glauben vereinbaren wollen, ist mir schleihaft.
Offensichtlich haben Sie vergessen bzw. noch nie darüber nachgedacht, dass die von Ihnen gerne als rauchende Alkoholiker verunglimpften Harz IV Empfänger auch Wähler sind. In den meisten Fällen aber haben diese für dieses Land mehr geleistet als Sie.
Sie sind ein Paradebeispiel dafür, dass sich Menschen immer stärker ihrer Wahlberechtigung verweigern. Wer möchte schon solche Leute wie Sie mit seinem Kreuz in der politischen Position legitimieren. Die Wahl von Ketzern war schon vor vielen Jahren ein Fehler.
Große Reden am Stammtisch zu schwingen ohne die Verantwortung zu übernehmen entspricht der Attitüde eines pubertieren Teennagers und gehört nicht in einen Bundestag oder in irgendeine politische Funktion.
Tun Sie diesem Land einen Gefallen und geben Sie Ihr Mandat solange zurück, bis Sie die menschliche und persönliche Reife haben, eine verantwortungsvolle Position wie ein Bundestagsmandat wahrzunehmen.
Aussagen zurückzunehmen bzw. zu relativieren reicht nicht, denn es ist lediglich ein Beweis dafür, dass man auf das was Sie sagen eh nicht zählen kann. Sie reden also nicht mit Bedacht sondern plappern halt mal so daher. Das tut meine 4 Jährige Tochter auch.
Mit freundlichem Gruß aus Moskau
Manfred Hermann
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