Magisterarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie, Note: 1,3, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Medien schaffen durch ihre Berichterstattung soziale Tatsachen für den Zuschauer. Den täglichen Fernsehnachrichtensendungen nutzen Sprache und Bilder für die Informationsvermittlung. Deshalb wird ihnen vom Rezipienten ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit zugeschrieben. Denn was man mit eigenen Augen sieht, das kann man auch glauben, so die Alltagstheorie. Doch auch Fernsehnachrichten können nur Ausschnitte der sozialen Wirklichkeit wiedergeben. Die Auswahl dieser Ausschnitte, die Art und Weise ihrer Präsentation bestimmen, was für den Zuschauer Teil seiner sozialen Realität wird. So erfährt der Zuschauer der privat-kommerziellen Sat.1 Nachrichten von der Versteigerung eines Aktfotos der französischen Präsidentengattin Carla Bruni, während zur gleichen Zeit der Zuschauer der öffentlich-rechtlichen ARD Tagesschau über die Neuwahl des Vorstandes von UNICEF Deutschland informiert wird – Zwei grundsätzlich verschiedene soziale Realitäten werden konstruiert.Wie unterscheiden sich öffentlich-rechtliche und private Fernsehnachrichtensendungen voneinander? Welche Arten sozialer Realitäten konstruieren sie für den Zuschauer? Auf welche Weise und mit welchen Mitteln wird die sozaile Wirklichkeit konstruiert? Wo liegen Gemeinsamkeiten? Gibt es auch Unterschiede innerhalb der öffentlich-rechtlichen und innerhalb der privaten Formate? Dies sind die Fragen, die im Rahmen der vorliegenden Magisterarbeit zu klären sind. Hierzu wurden ein rekonstuktives Vorgehen gewählt. Als Untersuchungsmaterial dienen Aufzeichnungen der abendlichen Hauptnachrichtensendungen von ARD und ZDF sowie von RTL und Sat.1 aus dem Zeitraum 07.04.2008 bis 11.04.2008. Diese vier Formate galten zum Untersuchungszeitpunkt als die vier quotenstärksten Formate im deutschen Fernsehen.Das Ziel der Arbeit ist eine deskriptive Analyse der Daten und ihre Interpretiation hinsichtlich der konstruierten sozialen Realität. Auf eine medienkritische Einordnung wird bewusst verzichtet.