Bisher sind nur wenige, der in den letzten Jahrhunderten in Mitteleuropa eingebürgerten Tierarten zu Problemarten geworden. Problemarten deshalb, weil sie z.T. starke Ausbreitungstendenz zeigen und durch Verdrängung standortheimischer Arten ökologische Probleme verursachen. Daneben können sie auch unter ökonomischen Gesichtspunkten betrachtet, Schäden verursachen. Wie können potentielle ökologische, ökonomische, gesundheitliche und ästhetische Auswirkungen frühzeitig erkannt werden, um diesen im Sinne einer Prävention begegnen zu können? Diese Fragen werden in der Öffentlichkeit und der Fachwelt kontrovers diskutiert. Die Akademie für Natur- und Umweltschutz Baden-Württemberg und das Umweltministerium Baden-Württemberg haben sich deshalb mit Unterstützung des Vereins der Freunde und -förderer der Umweltakademie und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt intensiv dieser Thematik angenommen und am 9. und 10. Mai 1995 in Fellbach bei Stuttgart das Statuskolloquium ‚Neozoen – neue Tierarten in der Natur‘ ausgerichtet. Hier sollten neue Erkenntnisse vermittelt werden hinsichtlich der Biologie und Ökologie von Neozoen, ihrer Ausbreitung und Ausbreitungsstrategien sowie über Maßnahmen ihrer Eindämmung. Eine vom Umweltministerium eingerichtete Arbeitsgruppe, die sich mit der Neozoen-Thematik weitergehend befaßte, schloß sich an das Statuskolloquium an. Die beim Kolloquium vorgetragenen Beiträge sowie die Arbeitsgruppenergebnisse sind im vorliegenden Band zusammengefaßt.