Frauen und Finanzen gelten gemeinhin als Ausschlußkategorien. Mit diesem Vorurteil räumen die n-tv-Moderatorin Carola Ferstl und Bestsellerautor Bodo Schäfer (Der Weg zur finanziellen Freiheit. In sieben Jahren die erste Million.) nun endlich auf. Tatsächlich ist bewiesen, daß Frauen, wenn sie erst einmal den Weg an die Börse gefunden haben, sogar die besseren Anleger sind: „Statistiken zeigen, daß Frauen mit den gleichen Aktien und Fonds fünf Prozent mehr Rendite pro Jahr erzielen.“ Woran liegt es also, daß Frauen durchschnittlich weniger Geld haben als Männer, 80 Prozent aller Rentnerinnen beispielsweise nur 800 Mark im Monat zur Verfügung haben? Schäfer und Ferstl verraten uns die Gründe. Frauen machen im Umgang mit Geld entscheidende Kardinalfehler: Sie sichern sich in der Ehe nicht richtig ab, verlassen sich voll auf den Partner, bürgen für seine Kreditverträge und wissen zu einem Drittel nicht einmal, was er verdient. Außerdem sind Frauen deutlich weniger bereit, Risiken einzugehen, die von ihnen favorisierten Anlageformen entsprechend renditearm. Frauen schaffen es nicht, ihr Anti-Reichtumsprogramm abzuschalten: Sie haben Angst davor, daß ihre finanzielle Unabhängigkeit die Partnerschaft oder das Familienglück zerstören könnte. Tief im Inneren sind sie überzeugt, Reichtum sei etwas Unmoralisches. Bodo Schäfer und Carola Ferstl gehen die Problemfelder von unterschiedlichen Seiten an. Einerseits versuchen sie, auf teilweise sehr eindringliche, höchst suggestive Art und Weise Frauen umzuprogrammieren und ihre negative Einstellung zu Geld zu ändern. Der Leser unterzieht sich so bei der Lektüre des ersten Teils einem Psycho-Check und durchläuft ein mentales Trainingsprogramm, das ihn lehrt, Geld als das zu begreifen, was es nach Anscht der Autoren ist: ein „Geburtsrecht“. Ist diese Hürde genommen, wird der psychologische Ratgeber zum Finanzberater. Schäfer und Ferstl geben konkrete Tips, wie Sie mehr Geld verdienen können (mehr Selbstbewußtsein am Arbeitsplatz), wie Sie richtig sparen (nie einen Neuwagen kaufen), wie Sie von Ihrem Schuldenberg herunterkommen (um Himmels Willen nie Konsumschulden machen) und wo Ihr Geld am schlechtesten angelegt ist (im abbezahlten Haus). Schließlich erfahren wir, daß der eigentliche Reichtum nur über das Börsenparkett zu erreichen ist und Aktien langfristig nicht nur die besten Renditen abwerfen, sondern auch die beste Altersvorsorge sind. Wer sein Anti-Reichtumsprogramm während der Lektüre des Buches bereits abgeschaltet hat, überdenkt spätestens jetzt ernsthaft seine Finanzsituation. Geld tut Frauen richtig gut liefert nicht nur Frauen neue Denkanstöße. Auch für Männer ist das Buch mehr als aufschlußreich. Ansprechend wirkt das Buch vor allem durch den sehr persönlich gehaltenen Stil, mit dem Schäfer nicht nur sehr viel Biographisches preisgibt, sondern seine Leser im übertragenen Sinne an die Hand nimmt. Lesen Sie hier das Interview mit Bodo Schäfer und ein Essay, in dem der Moneycoach über die Entstehung des Buches schreibt. –Cornelia Eulitz
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.