Huldigungsadressen sind spezielle Geschenke an das Kaiserhaus, die aus prächtig gestalteten »Enveloppes« (Mappen, Kassetten, Rollen, Bücher) bestehen. In sehr vielen Fällen dienten sie der Selbstdarstellung, z.B. für Geschäfts-anbahnungen auf höchster Ebene. Huldigungsadressen, oder wie sie auch manchmal genannt werden Grußadressen, wurden fast immer zu diversen Anlässen überreicht, wie Geburten, runden Geburtstagen, Jubiläen, Hochzeiten oder Trauerfällen. Schenker waren Städte, Gemeinden, Institutionen, Stiftungen, Vereine, Firmen, Universitäten bis hin zu Einzelpersonen aus allen Teilen der Monarchie und auch aus dem Ausland, aus allen gesellschaftlichen Schichten. Die Österreichische Nationalbibliothek beherbergt ca. 3500 Grußadressen an das Kaiserhaus, darunter Entwürfe von bekannten Künstlern wie Otto Wagner oder Kolo Moser. Abgesehen von den bekannten Anlässen, wie runden Geburtstagen, Regierungsjubiläen oder der Silberhochzeit Franz Josephs und Elisabeths, an denen sich die Adressen häufen, gibt es in der Sammlung bemerkenswerte, heute vergessene Anlässe, zu denen Geschenke gereicht wurden. Der weitaus größte Teil der Sammlung kommt aus den Nachfolgestaaten der Monarchie. Zum ersten Mal wird ein Überblick über die gesamte Bandbreite und Vielfalt dieser besonderen Geschenke an das Kaiserhaus präsentiert. Mit Textbeiträgen von Dr. Emil Brix, Dr. Gabriele Praschl-Bichler, Hofrat Mag. Peter Karner, Dr. Gabriele Kohlbauer, Dr. Ulrike Scholda Ausstellung in der ÖNB von 27. April bis 28. Oktober 2007