Die moderne Gesellschaft beschreibt sich über die Massenmedien als hochgradig problembelastet. Die täglichen Meldungen zur Verrohung unserer Jugend, zu Suchtproblemen, zu drohenden Pandemien und zu unzähligen weiteren hochbrisanten Problemen beunruhigen die Bevölkerung und prägen die politische Agenda. Die Prävention erscheint unter diesen Bedingungen wie ein Heilsversprechen. Wie sinnvoll ist es doch, all diese Probleme nicht nur zu behandeln, sondern ihnen zuvorzukommen. Angesichts der scheinbar vorbehaltlosen Forderung nach präventiven Maßnahmen wird in der Regel vergessen, wie komplex das Vorhaben ist, ein noch nicht bestehendes Problem zu verhindern. Basierend auf einer umfassenden Forschungsarbeit unterzieht der Autor das komplexe Feld der professionellen Prävention einer systemtheoretischen Analyse, die sowohl für Auszubildende als auch für die Fachleute in der Praxis einfach nachzuvollziehen ist. Die Schlussfolgerungen sind handlungsrelevant, ohne den Eindruck zu erwecken, der Komplexität der Prävention wäre mit simplen Rezepten beizukommen. Vielmehr regt das Buch zur Reflexion der Praxistätigkeit an. Dabei wird der sorgfältigen Klärung der im Feld kursierenden Begriffe und Konzepte eine zentrale Bedeutung zugemessen. Der Autor beweist mit seinem Buch, dass sorgfältige Theoriearbeit nicht nur sinnvoll, sondern auch spannend sein kann. Damit leistet er einen wichtigen Beitrag zur weiteren Professionalisierung der Prävention in Lehre und Praxis.