Das Thema Inflation stellt seit Generationen ein bedeutendes Risiko für Vermögenserhalt und -aufbau dar. Die Historie zeigt deutlich, dass sich Perioden der Stabilität immer wieder mit inflationären Zeiten abwechseln, wobei die Übergänge recht unerwartet eintreten können. Die aktuell sprunghaft steigenden Preise für Energie, Nahrungsmittel und Rohstoffe, könnten eine neuerliche Phase wachsender Kaufkraftverluste einläuten. Im Hinblick auf die Unsicherheit über die künftigen Lebenshaltungskosten sowie der Überalterung der Bevölkerung in den großen Industrieländern steigt daher die Nachfrage nach Produkten, deren reale Kapitaleinkünfte bekannt sind. Private Investoren sehen sich gezwungen, nach Anlagemöglichkeiten zu suchen, die den Wert ihres Vermögens erhalten und eine verlässliche Altersvorsorge garantieren; Versicherer und Pensionskassen suchen nach Wegen, um sich gegen Inflationsrisiken absichern zu können. Eine der Geldentwertung gegenüber resistente Wertpapierklasse stellen die inflationsindexierten Anleihen dar, deren weltweites Volumen seit einigen Jahren rasant ansteigt. Deutschland emittierte als letztes der G7-Nationen im Frühjahr 2006 eine staatliche Inflationsanleihe. Aufgrund ihrer einmaligen Eigenschaften für den Kapitalerhalt stellen diese Papiere eine interessante Alternative zu herkömmlichen Rententiteln und vermeintlich inflationsresistenten Anlageklassen in Portfolios privater und institutioneller Investoren dar. Die vorliegende Untersuchung gibt einen umfassenden Einblick in die Merkmale und Funktionsweisen dieser Anlageklasse. Das Aufzeigen und Diskutieren der Vorteilhaftigkeit der Wertpapiere aus Sicht von Emittenten und Investoren soll es dem Leser ermöglichen, diesen Anleihetyp im Universum der Anlageklassen richtig einordnen zu können. Im Mittelpunkt stehen vor allem die Überprüfung der Papiere im Hinblick auf deren Wirkungsgrad beim Schutz vor den Gefahren der Inflation und das Nachgehen der Frage, für welche Marktteilnehmer dieser Typ Anleihen geeignet erscheint.