Die Beiträge eines Symposiums gleichen Titels und des Kongresses „60 Jahre danach“ befassen sich unter anderem mit möglichen Auslösern für die Wiederkehr eines erlittenen Traumas in Pflegesituationen. Oftmals reichen schon für Außenstehende eher unbedeutende Ereignisse oder Umstände für Retraumatisierungen aus. Kot- und Uringerüche, Duschen oder die Nähe zu einem Sterbenden in einem gemeinsamen Zimmer in einer Pflegeeinrichtung sind solche „Trigger“. Die Erfahrungen beim Aufbau eines besonderen ambulanten Pflegedienstes für Verfolgte des Nationalsozialismus in Hamburg, „Solidarität im Alter“, geben spannende Einblicke in einen etwas anderen pflegerischen Alltag – nach dem Motto „Alter darf kein Hallraum für die vergangenen Schrecken von NS-Überlebenden sein“. Das Buch enthält wichtige Informationen und Anregungen für alle in der Altenhilfe und Altenpflege Beschäftigten. Aber auch einen Überblick über die bisher geleistete Entschädigung an NS-Verfolgte und die immer noch vorhandenen Lücken bietet dieser Band.