Der Facharzt für Innere Medizin und Lungenheilkunde, der bis vor drei Jahren seine eigene Praxis betrieb, hat sich entschlossen, seine Erinnerungen als Arzt zu Papier zu bringen. Unter dem Titel „Keine Angst vor bitteren Pillen“ beschreibt der gebürtige Schwabe anhand seines eigenen Lebenslaufes den langen Weg bis zur Entschlüsselung seiner manisch-depressiven Psychose. Als Junge, der von zahlreichen Infekten geplagt wurde und dessen frühkindliche Ängste stark ausgeprägt waren, leidet er unter enormem Leistungsdruck, hervorgerufen durch den Anspruch der Eltern nach einer möglichst umfassenden Schulausbildung. Mit zunehmendem Alter fühlt er sich oft grundlos als Versager. Auch gesundheitlich zeigen sich mitunter merkwürdige Synkopen, die den sportlich begabten Jungen bei Wettkämpfen häufig vor Aufregung zusammenbrechen lassen. Der Abschluss einer Banklehre ermöglicht die Abnabelung von der mehr und mehr als einengend empfundenen Familie. Trotz aller Widerstände beginnt Gras Medizin zu studieren. Während des Studiums und der späteren Familiengründung kommt es immer wieder zu manisch-depressiven Phasen. Es folgen 350 Stunden Psychotherapie bei einer Schulmedizinerin nebst anschließender Familienforschung. In dem Buch reflektiert der Autor seinen langen persönlichen Leidens- und Erkenntnisweg, der ihn dazu führte, seine Krankheit als solche zu akzeptieren und somit erst die Therapie zu ermöglichen. Ergänzt wird die Biographie durch selbst erlebte Zeitgeschichte aus den vergangenen Jahrzehnten.