Deutschland sieht sich als Folge des demografischen Wandels einer zunehmenden Überalterung der Bevölkerung gegenüber. Die zunehmenden Kosten für Pflegeaufwände können weder von der umlagefinanzierten gesetzlichen Pflegepflichtversicherung noch von der kapitalgedeckten privaten Pflegezusatzversicherung vollständig getragen werden. Der bereits heute erhebliche Eigenanteil der Versicherten wird sich künftig weiter vergrößern und macht eine zusätzliche private Vorsorge unentbehrlich. Die private Versicherungswirtschaft hat das Potenzial privater Pflegezusatzversicherungen erkannt und ist nun gefordert, mittels innovativer und zielgruppengerecht gestalteter Produkte die private Vorsorge zu stärken. Ausgehend von einer Betrachtung der gesetzlichen und privaten Pflegepflichtversicherung zeigt Anke Schwerin die zwingende Notwendigkeit einer zusätzlichen privaten Pflegevorsorge auf und stellt ausgewählte Ansätze für eine künftige, zielgruppenorientierte Produktgestaltung vor. In diesem Zusammenhang wird auf spezifische Produktgestaltungsansätze für die Generation 50+ und auf das Thema „Pflegeassistance“ eingegangen. Darüber hinaus wird dargestellt, wie Versicherer durch geeignete Produktkonzepte auch jüngere Kunden als Kundengruppe für private Pflegezusatzversicherungen erschließen können und müssen. Die Studienarbeit, die 2009 am Institut für Versicherungswissenschaften in Leipzig entstand, bietet einem breiten Leserkreis aus Theorie und Praxis einen fundierten Überblick über dieses aktuelle Thema.