Nicht erst seit der öffentlichen Auseinandersetzung um die Ergebnisse der PISA-Tests ist die Geschichte des modernen Bildungswesens durch Reformdebatten und Reformversuche gekennzeichnet. Dies trifft gleichermaßen für Deutschland wie für Frankreich zu. Neu ist allerdings, daß die beiden Länder mit der fortschreitenden Europäisierung zunehmend ähnlichen Herausforderungen begegnen müssen und darauf unterschiedlich reagieren.Warum das so ist, zeigen zwölf Neuzeithistoriker in diesem Band. In vergleichenden Beiträgen, die in deutscher oder französischer Sprache vorliegen, untersuchen sie die Bildungspolitik Frankreichs und Deutschlands von 1806 bis in die Gegenwart. Sie fragen nach Inhalten und pädagogischen Methoden, nach Lehrenden und Lernenden, nach der Stellung von Schule und Universität in Staat und Gesellschaft. Durch den Vergleich treten nationale bildungspolitische Traditionen hervor, aber auch Kulturtransfers in beide Richtungen.