Der Konservatismus entzieht sich griffigen Definitionen. Pascal Fischer erforscht, wie sich diese Weltanschauung in England um 1800 konstituierte und mit welchen literarischen und persuasiven Strategien sie verbreitet wurde.Ohne den Rang theoretischer Schriften zu negieren, hebt das Buch erstmals die Bedeutung der fiktionalen Literatur für die Ausformung und Popularisierung des Konservatismus hervor. Eine besondere Rolle kommt dem antijakobinischen Roman zu, der jüngst als ein wichtiges Genre der 1790er und 1800er Jahre entdeckt worden ist. Es zeigt sich, dass viele in den Texten vertretene Positionen eine erhebliche Distanz zu gängigen Meinungen über den frühen Konservatismus aufweisen. Beeinflusst von Erkenntnissen der kognitiven Linguistik und Albert O. Hirschmans misst die Arbeit der Analyse von Metaphern und Argumentationsmustern eine hohe Relevanz für das Verständnis der Ideologie bei. Fischers interdisziplinäre Untersuchung stellt eine dringend gebotene inhaltliche und methodische Neubewertung des Konservatismus in seiner Geburtsstunde dar.