Rudolf Fischers aufrüttelnde Geschichte zur bundesrepublikanischen Befindlichkeit ist gespickt mit gesellschaftspolitischen Provokationen. Sie gewinnt noch an Pikanterie, indem ein Ausländer sich anschickt, die erfahrenen Probleme aus seinem eigenen Blickwinkel zu beschreiben. Grenzüberschreitende Schulmeisterei? Bitte urteilen Sie selbst! Die Geschichte ist in Romanform abgefaßt und verwertet – oft ins Groteske überdreht – zum Teil persönliche Erfahrungen des Autors als Kleinunternehmer in der BRD. Die Sebastian Kleinkrämer GmbH produziert Maschinen für die Entsorgung von Sondermüll. Die Firma wird von dem Schweizer Hugo Jäger übernommen. Der Kauf erweist sich als problematisch, zum einen, weil das Unternehmen von den Vorbesitzern heruntergewirtschaftet wurde, zum anderen, weil sich innerhalb der Belegschaft Keimzellen der Destruktion bildeten. Es wird dargestellt, wie einige wenige Querulanten unter dem Schutzmantel der Arbeitsgesetze eine Firma zugrunde richten könnten. Das gelingt ihnen zwar nicht, aber der Preis ist hoch. Das ideologisch verbrämte Gebaren der Gewerkschaften, die nur ihrem eigenen Machterhalt verpflichtet scheinen, schraubt diesen Preis noch ein gutes Stück höher. Regierung, Politik und Behörden verschärfen die Situation. Anstatt die erstickende Regulierungsdichte abzubauen, werden Worthülsen produziert. Die steigenden Soziallasten treiben die Arbeitskosten ins Unermeßliche, was u.a. die Innovationskraft zu erwürgen droht. Fazit: Die Freude, Kleinunternehmer in Deutschland zu sein, hält sich zunehmend in Grenzen, und es kommt fast einer Befreiung gleich, daß ein anderer das unliebsame Erbe antritt. Dieser „andere“ gefällt sich in Ansichten und Methoden, die man in der Mottenkiste der Unternehmenskultur wähnte. Trotz der aufkommenden Irritationen wünscht man ihm Erfolg!