Schade eigentlich, das sich Marco Polo nur in Asien „herumgetrieben“ hat. Sonst könnten wir heutzutage mit Sicherheit amerikanische Reiseberichte bewundern (wenn da das kleine Zeitproblem von rund 400 Jahren nicht wäre). Die gleichnamigen Bücher knüpfen leider nicht an die schöne Tradition der „Vor-Ort-Berichte“ an, sie wollen, ganz im Gegenteil, möglichst knapp und umfassend informieren. Das tun sie dann aber auch mit Erfolg. Zwei Beispiele sind der Gesamtband von Kanada und der westliche Landesteil mit British Columbia, Alberta und Northwest- und Yukon Territories. Der Einführungsteil enthält eine Geschichtstabelle, einen Kanada-Kalender und Tipps zum Einkaufen und Essen. Dann geht es auf Entdeckungsreise in den endlosen Kontinent. Auch hier erhalten Städte ein Extra-Kapitel und wie bei den restlichen Gegenden bleiben Adressen von Museen, Highlights der Region, Restaurants, Hotels und abendlichen Vergnügungschancen nicht unerwähnt. Gut für absolute Schnelleser, die rosa unterlegten Tops der Gebiete. Allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass auch alle anderen Leser die gleichen Orte anpeilen werden. Bleibt nur zu hoffen, dass sich der Trubel etwas verteilt. Besonders positiv fiel mir die „Marco Polo Bitte“ auf: Respekt vor Mensch, Tier und Umwelt. Es wäre schön, wenn der Leser sich an diesen frommen Wunsch halten könnte, damit Reisende auch in Zukunft noch ein ungezähmtes Paradies vorfinden. –HW
— Dieser Text bezieht sich auf eine vergriffene oder nicht verfügbare Ausgabe dieses Titels.