Wenn ein nahestehender Mensch stirbt, erlebt man eine der intensivsten Zeiten im Leben. In „Meines Vaters Sterben“ schildert die Autorin offen und ohne Scheu die Ereignisse in ihrem Leben während des Zeitraums, als die schwere Krankheit bei ihrem Vater nicht mehr weggeleugnet werden kannbis zu seinem Tod. Für jeden Menschen bedeutet Sterben eine andere Tür: für einige öffnet sie sich und bietet Einblicke in ein anderes Bewusstsein, in eine Welt, die nach ganz anderen Kriterien funktioniert, als die, die wir meinen, wahrzunehmen; andere haben das Gefühl, es schließe sich eine Tür hinter dem Verstorbenen, die sie in tiefster Verzweiflung alleine zurücklässt. Dabei sind wir nie alleine; die elementare Wucht des Todes lässt uns meist in solcher Fassungslosigkeit zurück, dass wir dies nicht erkennen können. Der unverstellte Blick auf die Wahrheit des Sterbenmüssens zu einem Zeitpunkt, wo die gesamte Familie noch nicht sehen will, ermöglicht Daniela Willbold ganz bewusst die unheilbare Krankheit anzunehmen und ihren ureigenen Weg des Abschieds zu gehen. Dieser bringt eine größere Intensität ihrers eigenen Lebens mit sich.Krankheit anzunehmen und ihren ureigenen Weg des Abschieds zu gehen. Dieser bringt eine größere Intensität ihrers eigenen Lebens mit sich.