Aufbruchstimmung in den 50er Jahren: von Westen rollen Auslöser heran. Rockmusik von Elvis, Filme von James Dean, später die Beatmusik, alles bewegt die jungen Leute in den noch zerstörten Städten. Besonders heftig bombardiert wurde die Hafenstadt Kiel, in der die Autorin aufwuchs. So sieht sie alles, was die Sprengkörper mit der schönen Stadt am Meer gemacht haben, in ihrer Phantasie sieht sie jedoch auch das Erleben der Familie, die aus Ostpreußen geflohen war. So erzählt sie von ihrem ganz persönlichen Leben. Damit berichtet sie aber nicht einfach nur über ihre individuelle Sichtweise, sondern sie ist zugleich damit eine Zeitzeugin des 20. Jahrhunderts. Ein Großteil unserer Bevölkerung ist zu jung, um diese Jahre bewusst miterlebt zu haben. Es waren die Jahre des Aufbaus aus Schutt und Asche, aus materiellen und geistigen Trümmern. Es waren Jahre der Auseinandersetzung mit überkommenen und verstaubten gesellschaftlichen Verhaltensweisen. Nivea-Fähnchen und Erdal, Muckefuck und Schmand, Mecki-Bücher und Fox Tönende Wochenschau, Apfelsaft auf Sylt und die Klingende Post – viele damals Geborene werden sich oder Elemente ihres damaligen Lebens wiedererkennen.