Die Praxis Sozialer Arbeit unterliegt bedeutsamen Veränderungen durch einen Paradigmenwechsel in der Sozialpolitik: Das Sozialstaatsprinzip wurde unter der Metapher vom aktivierenden Sozialstaat stark verändert. Die in Vorjahren entwickelten Prinzipien einer akzeptierenden Sozialarbeit wurden und werden überformt durch andere, bereits vergessene Orientierungen (Fordern beim Fördern und Sanktionsorientierung). Das differenzierte Klientenleitbild der Sozialen Arbeit wird in einzelnen Bereichen durch ein ökonomisches Menschenbild ersetzt; mit Hilfe pseudo-wissenschaftlicher Instrumente (‚Assessment‘ und ‚Profiling‘) werden so genannte Persönlichkeitsprofile entwickelt, um in Einzelfällen ordnungspolitische Sanktionen zu legitimieren. Vor diesem Hintergrund ergeben sich neue Fragen: Welches methodische Handeln war vor Änderung der Rahmenbedingungen in dem jeweiligen Arbeitsfeld möglich? Wie wurde das methodische Handeln entwickelt und verändert? Welche Konsequenzen – Chancen und Risiken – ergeben sich daraus und für wen? auf die die Beitäge dieses Bandes Antworten geben.