Kreuzberg zwischen 1961 und 1989 war eine Art Utopia für all jene, die nicht zum bundesrepublikanischen Mainstream gehören wollten. Die Autorin reflektiert die einzigartige Situation und schillernde Geschichte dieses Stadtteils – vom Zille-Milieu über die Hausbesetzer-Szene und Touristen-Exotik bis zum Yuppie-Viertel. Mit Hilfe von Printmedien und qualitativen Interviews mit Zeitzeug/innen wird rückblickend die Entwicklung und Gestaltwerdung des bunten „Mythos Kreuzberg“ dargestellt und erklärt. Aber auch die Erosion des utopischen Ortes und die dynamischen Wandlungsprozessen infolge des Mauerbaus werden aus der Sicht der Bevölkerung dokumentiert und analysiert.Neben einer spannenden Stadtteilgeschichte liefert das Buch einen wichtigen kulturwissenschaftlichen Beitrag zur soziologischen Stadtforschung über die Umstrukturierung innenstadtnaher Wohngebiete.