Die Studie behandelt die staatliche Entschädigungspolitik gegenüber psychisch versehrten Soldaten des Ersten Weltkrieges zwischen 1918 und 1933. In der Weimarer Republik entbrannte eine Auseinandersetzung um die Anerkennung kriegsbedingter psychischer Störungen und um die sich daraus ableitenden Entschädigungsansprüche. Stephanie Neuner zeigt, wie in diesem Konflikt politische Interessen, medizinische Deutungsmuster, juristische Denkmodelle und persönliche Wahrnehmungen aufeinander prallten und verdeutlicht die Schwierigkeit, psychische Kriegsleiden »objektiv« zu bewerten. Anhand zahlreicher Einzelschicksale beleuchtet sie Möglichkeiten und Grenzen therapeutischer Hilfen sowie der Reintegration in Arbeitsmarkt und Nachkriegsgesellschaft.