Bald wird die DDR zwanzig Jahre tot sein. Das ist die Hälfte jener Jahre, die ihr überhaupt beschieden waren. Aber ist sie wirklich tot? Fricke beweist mit seinen Texten, daß dies von den heute Herrschenden zwar gewünscht ist, aber nicht funktioniert. Denn je tiefer unsere Gesellschaft in den kapitalistischen Sumpf sinkt, desto lebhafter erinnert man sich daran, daß es mal eine Alternative gab. Diese soll vergessen gemacht werden. Und wenn das nicht gelingt, dann muß zumindest das Bild, das von ihr vermittelt wird, verbogen werden. Der Kampf um die Vergangenheit ist in vollem Gange, ihre Interpretation scheint von existentieller Bedeutung für Gegenwart und Zukunft. Die Geschichtsklitterer in Politik, Medien und Wissenschaft sind unterwegs, in den Geschichtsrevisionismus werden Millionen investiert. Zeitzeuge Hans Fricke hält dagegen. Er bietet seine Sicht auf die DDR, auf den Umgang mit diesem Erbe. Und er nennt die umlaufenden Lügen auch so. Wohl wissend, daß es mal eine Zeit geben wird, da es niemanden mehr gibt, der noch eine lebendige Erinnerung an die DDR hat.