Diplomarbeit aus dem Fachbereich Pädagogik – Erwachsenenbildung, Note: 1, Justus-Liebig-Universität Gießen, 167 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Frage der Qualität in der Erwachsenen- und Weiterbildung. Auf verschiedenen Ebenen des erwachsenenpädagogischen Feldes lassen sich zwei Qualitätsperspektiven erkennen: Während im erwachsenenpädagogischen Diskurs Bildungsqualität besonders im ökonomischen bzw. institutionell-organisatorischen Fokus gedacht und definiert wird (z.B. über Qualitätsentwicklungs- und -managementsysteme), wird die Frage nach pädagogischer Qualität im Sinne lerner- bzw. subjektorientierten pädagogischen Handelns kaum als Qualitätsstandpunkt thematisiert. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie beide Qualitätsmodelle miteinander interagieren und in welchem Verhältnis sie stehen: Wie wirken sich institutionelle Qualitätsentwicklungsbestrebungen auf die Lernprozesse der Subjekte aus?Die in diesem Buch vertretene These ist, dass die postulierten Modelle, Ansätze und Instrumente des aktuellen Qualitätsdiskurses einseitig ökonomischen Rationalitäten folgen, indem sie marktökonomische, betriebswirtschaftliche und organisatorische Standpunkte einnehmen, die Rolle der Teilnehmenden bzw. die pädagogische Unterstützung ihrer Lernprozesse wird hingegen kaum reflektiert. Durch die Rezeption des subjektwissenschaftlichen Ansatzes und des von Klaus Holzkamp entwickelten Konzepts des expansiven Lernens wird ein alternatives Qualitätsverständnis entwickelt. Es dient als adäquate Analysefolie, mit dessen Hilfe wesentlichen Fragen erwachsenenpädagogischer Arbeit Professionalität, Lern- und Bildungsbegriff, Menschenbild im Kontext der aktuellen Qualitätsdebatte kritisch beleuchtet werden.Ziel ist es, eine Qualitätsperspektive zu entwickeln, die den Lernprozess der Teilnehmenden und damit die Frage nach gehaltvollem pädagogischen Handeln in das Zentrum der Qualitätsdebatte der Erwachsenen- und Weiterbildung lenkt.